Wie lautet das Credo der Weinbauern? Je älter desto besser? Nicht unbedingt! Im Falle der „4/4“ ist der Junker Trumpf. Vier Musikanten, die sich seit der Schulzeit kennen und seit gut 10 Jahren miteinander musizieren. Die Mittzwanziger gehören damit schon längst zu einer der geschäftigsten Working-Bands im volksmusikalischen Cross-Over-Sektor. Gereift ist das Quartett dennoch – eben wie ein guter Wein. Hier perlen die freien Improvisationen, dort schmecken die Pixner-Fans in Traditionelles hinein und selbst Freunden der experimentellen Dada-Lyrik könnte der Rebensaft im Mund zusammenlaufen. Die Musik der vier Steirer ist fassgereift: gesettled ohne das Spielerische zu verlieren, präzise ohne mechanisch zu wirken, elegisch und energetisch, zeitgeistig und hochgeistig, mit Kopf und einer noch größeren Portion Herz.
Vier Viertel – nicht verlängert, nicht verdünnt, nicht aufg’spritzt auf die Halbe. Nein! Pure Musik: erdig und geerdet, gewieft und gewitzt. So präsentiert sich die steirische Auslese „Quetschklampfa“ auf ihrem vierten Album. Nach „Fuixjazz“ (2015), „Fuixfest“ (2016) und „Kernöl on the Road – Live“ (2020) ist „4/4“ (2021) die vierte Produktion der Vier und als solche die persönlichste. Zum einen profilieren sich alle als formidable Komponisten, Arrangeure und Improvisatoren. Zum anderen ist die Musik von einer satten Vielfalt und Vitalität, wie sie weder in der blütenweißen Volksmusik noch in der glatt gebügelten Popmusik anzutreffen ist. Traditionelle stubenmusikalische Elemente („Sabrimon“) treffen dabei auf Experimentelles („Noankastl“) während mit Reminiszenzen auf die Jazzgeschichte („Blues in the Toilet“) verspielt gespielt wird. Ein volxmusikalischer Cuvée mit vier der edelsten Rebsorten.